Volkstrauertag 2013

 

Arbeit für den Frieden - Kranzniederlegung - Segnung des Gedenksteins

Mit einem Kirchenzug und Blasmusik, mit einem Trauergottesdienst in der Pfarrkirche und Totenehrung am Kriegerdenkmal begingen die Marktgemeinde, die Krieger- und Soldatenkameradschaft KuSK mit zahlreichen Vertretern der Vereine den Volkstrauertag. Am Ehrenmal in der Straubinger Straße segnete Pfarrer Pater Dominik Daschner den neuen Gedenkstein für die verstorbenen Mitglieder der KuSK.

In einer Welt, in der Leistung, Jungsein und Schönheit im Vordergrund stehen, werde der Gedanke an Vergänglichkeit und Tod meist verdrängt, sagte Pater Dominik. Frieden sei eine immer neue Aufgabe' aktive Friedensarbeit werde auch beim Gedenken der Opfer von Gewalt geleistet. Mit der Schubertmesse und dem Trompetensolo "Ich hatt einen Kameraden" begleitete die Blaskapelle den Trauergottesdienst. Unter Glockengeläut verlasen Gerd Hornig und Albert Koller von der KuSK die bedrückend lange Namensliste der Gefallenen und Vermissten der bei den Weltkriege aus der Marktgemeinde.

In seiner bewegenden Ansprache hielt Oberst a.D. Henner Wehn zunächst Rückschau auf Einzelschicksale in der Nazizeit. "Können wir uns mit diesen Menschen heute noch identifizieren? Liegt das nicht zu weit zurück?", frage er. Rechtlosigkeit, Demütigung, ideologische Verblendung, kriegerische Gewalt und blinder Terror seien täglich zu finden. Gewalt scheine seit Kain und Abel unausrottbar und faszinierend. Gerade Christen sollten sich die Frage stellen "wie halte ich es mit der Gewalt? Darf man den Tyrannen kampflos die Welt überlassen?", meinte Wehn. "Menschen müssen in konkreten Situationen jeweils ihre ganz persönliche Antwort auf diese Fragen finden". Die Realität der Gewalt sollte nicht verdrängt werden, auch sollte nicht aus Bequemlichkeit einfachen Parolen gefolgt und vorschnell moralische Urteile gefällt werden. "Dann ist es oft nicht mehr weit bis zur Anwendung von Gewalt".

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland vor 80 Jahren und der folgende Krieg mit 55 Millionen Toten dürfen nicht in Vergessenheit geraten, betonte Bürgermeister Heinrich Stenzel beim Totengedenken am Ehrenmal. Die Erinnerung an gemeinsames Leid sei eine Chance zur Besinnung, auch für junge Generationen, den einmal eingeschlagenen Weg der Verständigung, der Versöhnung und des Friedens weiter zu gehen. Die Erinnerung an die Opfer der Kriege und der Gewaltherrschaft berühre auch heute die Menschen in allen Ländern. Das Totengedenken sei für Angehörige in aller Welt ein Trost, die Mahnung zum Frieden kenne keine Grenzen. So lange Menschen glaubten, politische, wirtschaftliche ethnische oder religiöse Konflikte mit Waffengewalt lösen zu können, müsse die Arbeit für den Frieden weiter gehen, betonte Stenzel. "Ein Leben in Frieden ist eines der höchsten Güter im Zusammenleben der Menschen".

Gemeinsam mit Konrad Feldmeier, Vorsitzender der KuSK, legte Stenzel einen Kranz am Mahnmal nieder. Mit dem Lied vom "Guten Kameraden", gespielt von der Blaskapelle, und drei Böllerschüssen endete die Feier.

 

Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 20.11.2013)

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