Vortrag an der VS Mitterfels - Das "Miteinander-Reden"

Um das Miteinan­der- Reden, das Sich-mitteilen und um Konfliktbewältigung ging es in dem Vortrag von Dipl.- Sozialpäda­gogin Martha Altweck-Glöbl in der Volksschule Mitterfels-Haselbach.
Die Eltern hätten sich in einer Um­frage für dieses Thema entschieden, erklärte Elternbeiratsvorsitzende Elke Schub und kündigte eine Fort­setzung der Vortragsreihe im Rah­men des Sozialprojektes an. Mitei­nander reden ist ein wichtiges The­ma, das uns alle interessiert, betonte auch Rektor Gerhard Groß. Ziel der Schule sei es ja, den Schülern die richtige Umgangssprache zu vermit­teln um ihr Leben meistern zu kön­nen, sagte Groß mit einem Dank an die Elternbeiratsvorsitzende.

Referentin Martha Altweck­-Glöbl, vierfache Mutter inzwischen erwachsener Kinder und Ausbilde­rin von Erzieherinnen, stellte sich kurz vor und stieg dann gleich tat­kräftig mit Gruppenarbeit in die Thematik ein. Die anwesenden Müt­ter und ein Vater wurden aufgefordert, schwierige Situationen in der Familie aufzulisten. Die Basis eines lebendigen, aber durchaus nicht un­bedingt konfliktfreien Familienle­bens ist Liebe, Vertrauen und das Annehmen der Kinder durch die El­tern, sagte Altweck-Glöbl. Diese Liebe müsse dem Kind immer wie­der gezeigt werden durch Fürsorge, Berührung und Zärtlichkeit. "Das ist grundlegend wichtig für die Ent­wicklung des Kindes". Vertrauen beruhe auf Gegenseitigkeit und schaffe Selbstvertrauen beim Kind. "Es sollte so angenommen werden, wie es ist, nicht wie es die Eltern haben wollen". Altweck-Glöbl emp­fahl, die Problemsituation zu ordnen: "Mein Kind hat ein Problem; ich habe ein Problem; wir haben ein Problem".

Ganz praktisch wurden die Prob­lemsituationen der Mütter nach die­sem System geordnet und bespro­chen. Hauptschwierigkeiten erga­ben sich bei den Hausaufgaben, durch Verbote, das Zubett gehen, durch Streitereien und Beschimp­fungen der Kinder und Machtspiele zwischen Eltern, Kindern und Ge­schwistern. Bei Problemen des Kin­des sei einfühlsames Fragen ebenso wichtig wie Empathie und Akzep­tanz: Jedes Gefühl sei erlaubt. Meist fänden Kinder selbst die Lösung ih­res Problems. Von Seiten der Er­wachsenen sollten eigene Gefühle benannt und Ich-Botschaften ausge­sprochen werden. Die Frage nach dem Warum sei zu vermeiden. "Handeln sie nicht zu sehr für ihre Kinder, sonst verlernen sie, für sich selbst zu handeln", so die Referen­tin. Wenn Kinder sich außerhalb der Familie gut benehmen, daheim aber rücksichtslos Frust ablassen, könne das ein Zeichen des Vertrauens sein. "Das Kind weiß, hier werde ich ge­liebt". Mit Geduld könne auch diese Situation gemeistert werden.


Bericht : Straubinger Tagblatt, 16.7.2010 (erö)

 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.