Sanierung der Hien-Sölde, Stand April 2011

 

"Das Haus steht völlig isoliert da" - Dr. Michael Mette: Abriss des Nebengebäudes der Hien-Sölde bedauerlich


 

Mit dem Be­ginn des Frühlings wurden auch die Sanierungs arbeiten an der histori­schen Hien-Sölde fortgesetzt. Kürz­lich besuchte Oberkonservator Dr. Michael Mette vom Referat prakti­sche Denkmalpflege im Landkreis Straubing-Bogen die Marktgemein­de und überzeugte sich vom Fortschritt der Arbeiten.

Inzwischen sind die Fundamente rundherum unterfangen und gesi­chert. Die Zwischenwände werden stabilisiert. Ein Zimmermann sich­tete die erforderlichen Maßnahmen. An der Straßenseite müssen vermut­lich zwei der uralten, maroden Bal­ken ausgetauscht werden. Sie gehö­ren bauzeitlich zu den ältesten Tei­len des Hauses. "Die Westseite des Hauses ist durch die Witterung am stärksten in Mitleidenschaft gezo­gen", erklärte Maria Birkeneder, Vorsitzende des Fördervereins "Freundeskreis Historische Hien­-Sölde". Es gebe keine Probleme mit der Statik, versicherte Statiker Ger­hard Roider. Es stellte sich heraus, dass an der Nordseite des Anbaus das Fundament mit mehreren umgestürzten Granittrögen befestigt wurde.

Interessant seien auch die beiden Tafeln an der Ostseite zwi­schen den Türen des ehemaligen Stalles mit der: Inschrift "LB.H. - 1862", (Johann Baptist Hien) und "KA - 1955" (Karl Attenberger). Sie weisen auf die früheren Eigentümer hin. Weitgehend abgeschlossen sind auch die archäologischen Ausgra­bungen im Inneren des Hauses. Die Ost- und Südseite mit ihren von Hand sauber verfugten Steinen fand den ungeteilten Beifall Dr. Mettes.

 

Dass der ehemalige Stall abgerissen werden muss, wurde noch einmal Anlass zu einer längeren Diskussion. Der Anbau stamme aus dem Jahr 1862, wie die Tafel an der Ostwand belegt, und werde nicht wie das alte Wohnhaus gefördert. "Das Haus steht ohne Stall und Nebengebäude völlig isoliert da", hatte Mette be­reits bei früheren Besuchen zu be­denken gegeben. Da die Verhand­lungen mit dem früheren Eigentü­mer, dem BRK, längst abgeschlossen seien und die Grundstücksgrenze di­rekt durch das Nebengebäude ver­läuft, gebe es wohl keine Möglich­keit, den Stall zu erhalten, so die Mitglieder des Fördervereins. Eine völlige Umplanung würde auch an Finanzierungsproblemen scheitern. Außerdem seien an der Ostseite die sanitären Einrichtungen vorgese­hen, so Birkeneder.

Inzwischen sind die Gewerke zum großen Teil vergeben, ein Restaura­tor wird die historischen Kasten­fenster ausbauen und wieder her­stellen. Auch die Original-Balken werden sorgfältig restauriert, be­tonte Birkeneder. "Wir sind zufrie­den, dass es weitergeht."

Bericht und Bilder : erö (SR-Tagblatt, 28.4.2011)


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