"Ihr seid Ansporn für die Jüngeren" - Sebastian Creß und Anna Sophie Plomer Preisträger - Abschlusskonzert der KMS
Wenn es auch wegen des ungünstigen Wetters nicht im Burghof Mitterfels stattfinden konnte, sondern in die Aula der Schule verlegt werden musste, so war doch das Abschlusskonzert der Kreismusikschule (KMS) Straubing-Bogen wieder ein Höhepunkt im Musikleben der Marktgemeinde.
Letztmals wurde in diesem Jahr der Geschwister-König-Gedächtnispreis verliehen. Die Preisträger Sebastian Greß (Orgel) und Anna Sophie Plomer (Klavier) wurden von stellvertretendem Landrat Josef Laumer besonders gewürdigt. Sie erhalten aus dem Musikfonds der Stifterinnen für ihre außergewöhnlichen Leistungen in Musik jeweils 1000 Euro.
Der 17-jährige Sebastian Greß (Geiselhöring) spielt seit 2003 Klavier und erhält seit 2006 Orgelunterricht bei Stefan Landes. Neben vielen anderen Auszeichnungen kam Sebastian Greß beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" auf den dritten Platz. Er wird am Donnerstag, 30. August, im Dom von Pass au an der großen Orgel spielen.
Die 16-jährige Anna Sophie Plomer (Sallach/Geiselhöring) spielte von 2003 bis 2007 bei Monika Wengenroth Violine und bekommt seit 2004 bei Maria Hien Klavierunterricht. "Ihr seid Ansporn und Vorbild für die Jüngeren. Macht weiter so", lobte Josef Laumer.
"Wir lieben harmonische Klänge", erklärte Andreas Friedländer, Leiter der KMS, zu Beginn. 1990 wurde die Schule gegründet, es werden heute 900 Schüler von 27 Lehrerinnen und Lehrern an sieben Unterrichts orten ausgebildet. Nahezu jedes Instrument kann erlernt werden, die Möglichkeiten reichen von der musikalischen Früherziehung bis hin zu Erwachsenenunterricht, sagte Friedländer. "Viele ehemalige Schülerinnen und Schüler stellen sich mit ihrem Können in Blasmusikkapellen, in Bands oder Chören zur Verfügung. So 'schließt sich der Kreis. "
Friedländer erinnerte auch an Auftritte der KMS-Bigband und des Salonorchesters, nicht zuletzt bei den Theatertagen Mitterfels mit dem "Weißen Rössl". Dann hatten die Schülerinnen und Schüler ihren großen Auftritt. Sie standen mutig als Solisten allein auf der Bühne, spielten im Ensemble oder in Begleitung ihres Lehrers oder ihrer Lehrerin. Erstaunlich, wie klangvoll die Geigenminis von Monika Wengenroth ihr "Presto für Streicher" bewältigten. Ganz besonders zahlreich, nämlich mit 20 jungen Musikanten und zwei Erwachsenen, war der Gitarrenspielkreis von Karl Weiser vertreten. Sie trugen dabei die neuen, leuchtend roten T-Shirts, die der Elternbeirat stiftete.
Musikalisch sehr bemerkenswert war das Blechbläserquartett von Siegfried Hirtreiter und das Harfentrio mit Dorothea Scheierling und ihren Schülerinnen Deborah Gatawis und der erst neunjährigen Judith Laußer. Etwas Besonderes auch die Vorträge auf dem seltenen Vibrafon mit Jakob Rieser, begleitet von seinem Lehrer Gregory M. Charamsa am Klavier. Mit Gesang und eigener Begleitung am Klavier brachte Lea Wilhelmy einen Hauch von Soul auf die Bühne und Max Wolf glänzte nicht nur am Klavier, sondern besonders mit der Steirischen.
Ein Höhepunkt waren zweifellos die bei den echt bayerischen Stückl mit Stefanie Bartl und Stefanie Dietl (Klarinette), die zusammen mit Andreas Friedländer (Klarinette) und Siegfried Hirtreiter (Steirische) Volksmusik vom Feinsten boten. Als weitere Instrumente waren Blockflöten, Akkordeon, E-Gitarre, Piano sowie Querflöte mit Klavierbegleitung vertreten. Nicht zu vergessen die Stubnmusi der Erwachsenengruppe mit Inge Heinrich. Den Schluss machte, fesch in Hut und kurzen Hosen, Elias Schaubeck mit seiner Steirischen, begleitet von Siegfried Hirtreiter (Klavier).
"Der Landkreis steht zur Kreismusikschule", betonte abschließend der stellvertretende Landrat Josef Laumer. Die Erfolge sprächen eine deutliche Sprache. Erfreulich sei, dass sich nach dem Ende der Geschwister-König-Stiftung ein neuer Sponsor gefunden habe, der die jungen Musikerinnen und Musiker unterstützen wird. Dafür soll künftig ein Musikpreis ausgeschrieben werden.
Er erwähnte auch den Einsatz des Elternbeirates der Musikschule und von Armemarie Weinberger für die neuen T-Shirts: "Die Schüler können sich jetzt mit der Schule identifizieren." Für den Geschwister-König-Gedächtnispreis hatten sich 51 Schülerinnen und Schüler qualifiziert. 34 von ihnen erreichten die zweite Runde und wurden vom Fördervereinsvorsitzenden Werner Lang mit einer Urkunde und einem Gutschein belohnt. "Tausende von Kindern und Jugendlichen haben hier Musik gemacht. Das Experiment Kreismusikschule - auch ein wichtiger Standortfaktor für die Gemeinde - ist geglückt", betonte Lang. Zum Schluss gaben die Preisträger Sebastian Greß und Anna Sophie Plomer am Klavier eine kleine Kostprobe ihres Könnens.
Bericht und Bilder : erö (SR-Tagblatt, 19.7.2012)