Fokus auf Nachhaltigkeit - Nach vier Jahren Bauzeit sind die Erweiterungs- und Ertüchtigungsarbeiten an der Kläranlage Mitterfels abgeschlossen.
Nach einer längeren Planungs- und Umbauphase dürfen Vertreter der Marktgemeinde, allem voran Bürgermeister Andreas Liebl, sowie Behördenvertreter, Planer und Firmen heute die offizielle Einweihung für die Ertüchtigung der Kläranlage Mitterfels-Scheibelsgrub feiern.
Die 1972 errichtete und 1996 sanierte Anlage mit einer Ausbaugröße von 4.750 Einwohnergleichwerten wurde in den vergangenen vier Jahren für rund 2,5 Millionen Euro umfassend modernisiert. Im Zentrum der Maßnahme stand die Erneuerung der kompletten Maschinentechnik in den beiden SBR-Reaktoren, dem Schlammsilo, dem Ausgleichsbehälter und dem Regenüberlaufbecken. Rührwerke, Belüfterplatten, Klarwasserabzugseinrichtungen, Pumpen, Aggregate und Armaturen wurden ausgetauscht, ebenso die Gebläsestation. Ein neues Kompaktanlagengebäude mit einer Fläche von zehn auf sechs Meter beherbergt nun die mechanische Reinigungsstufe mit Rechen sowie Sand- und Fettfang.

Eine zusätzliche Fällmittelstation reduziert die Gewässerbelastung deutlich. Bei Regenwetter verhindert eine Feinsiebrechenanlage auf der Entlastungsschwelle, dass Grobstoffe in den Schoppühler Graben gelangen. Weniger Energieverbrauch Durch die hydraulische Optimierung des Kläranlagenzuflusses konnte eine der beiden Pumpstationen eingespart werden – was den Energieverbrauch reduziert.

Eine neue Brauchwasserpumpstation senkt den Frischwasserbedarf, während eine Photovoltaikanlage nachhaltig Strom erzeugt. Auch die gesamte Mess- und Regeltechnik wurde modernisiert. „Meilenstein“ für den Markt Mitfinanziert wurde die Sanierung mit Fördermitteln nach der Kommunalrichtlinie und der „KommKlimaFör“. Für Bürgermeister Andreas Liebl ist das Projekt ein weiterer Meilenstein in der Marktgemeinde: „Die Abwasserbehandlung stellt eine der wichtigsten aktiven Natur- und Umweltschutzmaßnahmen für unsere Umwelt dar, so sein zukunftsweisendes Fazit.

Alles für sauberes Wasser – Bauphase begann schon 2021
Sauberes Wasser der Natur zurückgeben zu können, war das Ziel der Marktgemeinde – deswegen auch die Sanierung der Kläranlage. Bei der Einweihungsfeier war dieser Aspekt ebenfalls Credo. Dazu waren alle Verantwortlichen, die beteiligten Firmen und die Mitarbeiter der Marktverwaltung gekommen. Vor Ort an der „ertüchtigten“ Anlage wurde mit Hinblick auf die vergangenen Jahre und die jetzt vollendeten Bauwerke und Einrichtungen die Feierlichkeit würdig und mit Gottes Segen begangen. Bürgermeister Andreas Liebl schilderte die langjährige Bauphase, die im Jahre 2021 begonnen hatte und auch in der „Corona-Zeit“ nicht vernachlässigt wurde. Was zuerst nur als Austausch der Belüfterplatte geplant war, entwickelte sich zur umfangreichen Sanierung mit Erstellung neuer Gebäude, Kanalsanierung und vielen technischen Einrichtungen.
Beitrag zum Umweltschutz
Der Bürgermeister erwähnte auch die behörden- und firmenübergreifende Organisation der chronologisch verlaufenden Arbeiten. Dabei hob er den Einsatz der Mitarbeiter des Bauhofes unter der Leitung von Konrad Feldmeier und vor allem des Klärwärters Dietmar Schreiner dankend hervor. Die umfassende Sanierung sieht Liebl als wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Lebensqualität der Mitterfelser Bürger auch für die Zukunft des Ortes.
Den kirchlichen Segen erteilte Pater Dominik Daschner. „Wasser“, so der Geistliche, „ist unsere Lebensgrundlage“. „Sauberes Wasser ist nicht allen Menschen auf der Erde zugänglich und deshalb sollte unser Dank dafür umso größer sein“, erbat er den Segen Gottes.
Einen ausführlichen Bericht über den Bauablauf und die vielen technischen Details, die sicherlich teilweise auch einen gewissen Wissensstand in diesem Bereich voraussetzen, erhielten die Festgäste von Lukas Troiber, dem leitenden Ingenieur des Projektes der Firma KEB Bauplanungs GmbH in Straubing. Er schilderte den Anwesenden die besondere geografische Lage und die damit verbundene Herausforderung bei Starkregenereignissen. Die einzelnen Abschnitte bei der Einleitung des Wassers in die Anlage, beim Durchfluss oder bei der Bewältigung durch Pumpen, wenn das Gelände keine andere Möglichkeit bietet, bis hin zur Schmutzabsonderung und dann der Zuleitung des geklärten Wassers wieder in die Natur.
Auch er erwähnte den Teamgeist aller Beteiligten, ohne den es ihm nicht möglich gewesen wäre, dieses große Projekt unfallfrei im zeitlichen Rahmen zu stemmen. Stellvertretender Landrat Andreas Aichinger freute sich über die Initiative, eine solche Anlage und die dazugehörenden Arbeiten in Angriff zu nehmen.
Der Beginn des Vorhabens startete bereits durch Heinrich Stenzl, den Vorgänger des heutigen Bürgermeisters. Er betonte aber auch die oft strenge und anstrengende Tätigkeit von Andreas Liebl, sich durch die gesamten Gesetze, aber auch Fördermöglichkeiten zu arbeiten. Den Anwohnern der Kläranlage sprach er seinen ausdrücklichen Respekt aus, die lange Bauzeit ohne Beschwerdeeinreichung ertragen zu haben. „Denn normal sagen alle: ,Machts was, aber nicht bei mir.‘“ Landtagsabgeordneter Tobias Beck gratulierte ebenfalls zur gelungenen Sanierung und hob in seiner Ansprache die Mithilfe des Landes Bayern hervor, das mit Fördermitteln das Projekt unterstützt habe.
Bericht und Bild : eh (SR-Tagblatt, 17.10.2025)
