Zweifel als Herausforderung sehen - Hess spricht beim Konvent der Marianischen Männerkongregation - Mitglieder geehrt
Mitterfels. (ta) Mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Pfarrkirche Heilig Geist in Mitterfels mit Zentralpräses Werner Maria Hess und Ortspfarrer Pater Dominik Daschner hat der jährliche Konvent der Ortsgruppen Mitterfels, Haselbach und Haibach der Marianischen Männerkongregation (MMC) begonnen. Beim anschließenden Vortrag im Gasthaus Kernbichl referierte der Zentralpräses der MMC, Pfarrer Werner Maria Hess, über das Thema "Zweifel - der Bruder des Glaubens".
In seinem Rückblick berichtet Obmann Josef Hainz über die Aktivitäten der Ortsgruppe Mitterfels. Unterstützt wurde er dabei tatkräftig vom Bannerträger Pius Weinbacher wie beim zweiten Hauptfest und Familienwallfahrt auf dem Bogenberg. Allerdings habe er, so Hainz, bei diesem Fest die Sodalen vermisst. Da die Sankt Anna Basilika in Altötting sehr stark renovierungsbedürftig ist, beschloss die Leitung der MMC diese Arbeiten mit einem vierstelligen Betrag zu Ehren der Mutter Gottes zu unterstützen. Zum Schluss seines Vortrages betonte Obmann Hainz, dass es sein größter Wunsch sei, einen stellvertretenden Obmann für Mitterfels und Haselbach zu finden. In der Versammlung konnte sein Wunsch jedoch nicht erfüllt werden. Im Jahr des Glaubens, das 2012 von Papst Benedikt XVI. anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums des Zweiten Vatikanischen Konzils ausgerufen worden ist, hat sich Zentralpräses Werner Maria Hess für die Männer der MMC Mariä Verkündigung Straubing die Glaubenszweifel als Jahresthema gewählt. Gleich zu Beginn seines Vortrags stellt er fest, dass keiner sich seiner Zweifel schämen müsse, hätten doch selbst manche der Apostel, wie es etwa bei der Himmelfahrt Jesu berichtet wird, Zweifel gehabt. Seinen Sodalen der MMC erklärte er, Zweifel müssen keineswegs als eine Beleidigung Gottes, als ein Eingestehen von Kleinglauben gesehen werden. Auch müsse niemand Angst haben etwa für dumm gehalten zu werden, wenn er Zweifel eingesteht, noch die Angst haben damit auch noch andere zu verunsichern. "Zweifel sind vergleichbar mit Wachstumsschmerzen ", so Hess. Gemäß dem heiligen Augustinus liefere..die Schwachheit des Menschen die Grundlage für Zweifel. Glaube sei kein Fürwahr Halten ohne Beweise, sondern Vertrauen ohne Vorbehalt. Glaube sei im Idealfall vergleichbar mit Stahlbeton, das heißt es ginge um konkrete Erfahrungen mit Gott, die mit dem Verstand wie mit Eisengeflecht durchwoben wären.
Glaube gibt Kraft
Im weiteren ging der Zentralpräses auf die Argumentation der Atheisten ein, die oftmals in einem blinden Zirkelschluss bestünde und zitierte nach dem bekannten Wort von Karl Marx, wonach Religion das Opium des Volkes sei, den zeitgenössischen Philosophen Ceslaw Milosc, wonach "das wahre Opium des Volkes der Glaube an ein Nichts nach dem Tode sei, der unheimliche tröstliche Gedanke, dass unsere Betrügereien, unsere Habsucht, unsere Feigheit und unsere Morde ungestraft bleiben". Manchem Zweifler stelle sich vielleicht die Frage, ob das Christentum nicht etwas Überholtes sei, aber ihm könne entgegnet werden, dass christliche Religion die frohe Botschaft für das Grunddilemma des Menschen sei, der schuldig werde und sich nicht selber von seiner Schuld befreien könne, so Hess. Diese Botschaft stamme zudem nicht von Menschen, sondern von Gott selber und habe in Jesus Christus ein konkretes Gesicht bekommen. Auch heute hat es die Kraft in sich Menschen zu verändern. Freilich gebe es auch den Gegenspieler Gottes, der die gute Saat zunichtemachen wolle oder sie nur langsam wachsen ließe. Als Hoffnungswort sagt Hess: "Nichts vermag uns von der Liebe Gottes zu trennen." Und er ermutigte sie, Zweifel als Herausforderung zu nehmen im Glauben weitere Schritte der Gottsuche zu gehen und sich dabei vom starken Glauben Mariens inspirieren zu lassen.
Treue Mitglieder
Im Anschluss an den Vortrag wurden folgende Sodalen für ihre treue Mitgliedschaft geehrt. Für 20 Jahre wurde Gerhard Hornig mit einer Urkunde geehrt. Für 30 Jahre wurden mit einer Urkunde und Abzeichen Karl Berr, Herbert Feldmeier, Josef Schiedermeier und Alois Wittmann geehrt. Für 50 Jahre erhielt Josef Zoher eine Urkunde und ein Abzeichen. Für 60 Jahre wurden Alois Bernkopf, Johann Kolbeck, Xaver Rosenhammer, Johann Ettl und Xaver Häusler mit einer Urkunde und einem Abzeichen geehrt.
Bericht und Bild : ta (SR-Tagblatt, 3.4.2013)