Noch kein Kind an die Straße verloren - Kinderhilfe Nepal unterstützt seit 1998 Straßenkinder in Kathmandu - Neues Projekt
Seit 1998 unterstützt der Verein Kinderhilfe Nepal Mitterfels von Ulli und Herbert Schneeweis mit 1000 Euro im Monat zahlreiche Hilfsprojekte für Kinder und Jugendliche in Nepal. War es zunächst der Bau eines Kinderheims für Straßenkinder in Kathmandu, so setzt sich die Kinderhilfe von UIIi und Herbert Schneeweis inzwischen auch für ein Re-Integrationsprojekt für Schulabgänger ein. Sie sollen an Colleges vermittelt oder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Was ungeheuer schwierig ist, wie Herbert Schneeweis betonte, der pünktlich zur Jahreshauptversammlung aus Kathmandu zurückkehrte.
Zunächst erinnerte Vereinsvorsitzende Ulli Schneeweis an das abgelaufene Vereinsjahr und die bei den wichtigsten Events, das Weinfest bei Familie Kainz und den Verkaufsstand beim Christkindlmarkt auf dem Bogenberg. Dies seien die beiden großen Einnahmequellen neben den Mitgliedsbeiträgen und Einzelspenden des Vereins. Dann stellte Herbert Schneeweis den Kassenbericht vor. Größter Einnahmeposten war eine Spende vom Projekt "Wasser für die Welt" von Familie Wirth (Nepalpavillon Wiesent), die zu hundert Prozent in ein Wasserversorgungsprojekt im Westen Nepals ging. Eine neue Verkaufsbude für den Verkauf beim Christkindlmarkt habe sich bewährt, so Schneeweis.
Kassenprüferin Birgit Kainz bescheinigte Schneeweis eine tadellose Kassenführung.
Derzeit 41 Kinder im Heim
Derzeit wohnen im Kinderheim in Kathmandu 41 Kinder und Jugendliche, berichtete Schneeweis. Elf ehemalige Schüler des Kinderheimes, die mittlerweile Studenten sind, werden über das anschließende Re-Integrationsprogramm noch von einer Betreuungsperson des Vereins begleitet. Hier lernen sie, unter den schwierigen Lebensbedingungen selbstständig zu leben. Sie sind in extra angernieteten, kleinen Wohnungen untergebracht und müssen selbstständig einkaufen, kochen, waschen und studieren. Nun geht es darum, sie in das Arbeitsleben und die Gesellschaft zu integrieren, sagte Schneeweis. Nach zehn oder mehr Jahren im Kinderheim hätten sie keine Beziehung mehr zu ihren Heimatdörfern. Das 2005 gebaute Kinderheim muss renoviert werden. Ein neuer Anstrich, Teppichböden und Betteinlagen seien dringend notwendig, berichtete Schneeweis weiter. Da die Kinderzahl im Heim von 29 auf 41 erhöht wurde, finanziert der Verein Kinderhilfe Nepal auch für sie die Schulgebühren in Höhe von 15 Euro pro Kind und Monat. Für die elf Studenten wendet der Verein 32 Euro im Monat auf. "Bis jetzt haben wir noch keins von unseren Kindern an die Straße verloren", betonte Herbert Schneeweis zufrieden.
Der Verein arbeitet unter anderem mit Jürgen Dahm zusammen, der seit 25 Jahren halbjährlich in Kathmandu lebt. So kommt das gespendete Geld auch direkt bei den Bedürftigen an. Schneeweis nahm auch Kontakt zu einer Blindenschule auf, einem weiteren Projekt der Kinderhilfe Nepal. Die staatlichen Zuschüsse seien zu knapp bemessen. So werde die Spezialausbildung der 17 Kinder mit insgesamt 1100 Euro jährlich unterstützt. "Das bedeutet: mit 5,40 Euro im Monat kann einem blinden Kind der Schulbesuch finanziert werden", sagte Schneeweis. Finanzielle Hilfe erhält auch ein an Cerebralparese erkranktes, junges Mädchen. Es werden die Schulgebühren für das letzte Jahr ihrer Studienzeit in Höhe von 520 Euro bezahlt, da der bisherige Geldgeber wegen schwerer Krankheit nicht mehr zahlen konnte. Die junge Frau habe nach Abschluss der Schulzeit einen Job an der eigenen Schule sicher.
Mit Filmen und Bildern schilderte Schneeweis anschließend das Leben von Kindern und Jugendlichen in Kathmandu und anderen Orten Nepals. Darunter ist auch ein hochbegabter, junger Künstler und Filmemacher, der dringend gefördert werden sollte.
Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 21.2.2012)
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