Mitterfelser Francaise wurde wieder lebendig - Achtklässler tanzten im BRK-Seniorenzentrum

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In der siebten Klasse lernten sie Volkstänze und nähten ihre Trachtenröcke und Trachtenblusen selbst. In diesem Jahr stand die Mitterfelser Francai­se auf dem Stundenplan der Klasse 8M, und zum Schulschluss am vor­letzten Schultag tanzten die Mäd­chen und Buben den Seniorinnen und Senioren im BRK-Seniorenzen­trum etwas vor.

Die Mitterfelser Francaise, im Dialekt einfach "Fra­see" genannt, wurde früher häufig getanzt und geriet im Lauf der Jahre in Vergessenheit, bis Bezirksvolks­musikpfleger Franz Schötz vor 25 Jahren mithilfe älterer Mitterfelser wie Erika Uekermann und Franz Wartner diesen Paartanz wieder in die Erinnerung zurückholte. Auch die Historische Tanzgruppe des Ver­kehrs- und Kulturvereins pflegt seit längerer Zeit diesen Tanz und führt ihn bei zahlreichen Veranstaltungen auf.

Unter den Klängen von Musikant und Musikstudent Florian Murer zo­gen die acht Paare, angeführt von Franz Schötz und Klassleiterin Ir­mengard Hofmann, mit einer Polo­naise ein. "Eine Polonaise gehörte früher zu jedem Ball und eröffnete den Tanz", erklärte Franz Schötz.

Die Mitterfelser Francaise hat fünf sogenannte Touren, von denen die vierte ausgesprochen schwierige Elemente besitzt: Da ist einmal das " Durchspringen ", aber auch das schräge Vorwärts- und Rückwärts­gehen ist typisch für die "Mitterfel­ser Frasee" , sagt Schötz. Er war Tanzmeister und sagte die Touren an. Es klappte alles wunderbar, denn die Mädchen und Jungen wa­ren voll bei der Sache, anfangs noch ein wenig befangen, aber dann im­mer lockerer, und zuletzt strahlten alle Gesichter. Es gab viel Beifall von den Senioren, ein großes Lob von Tanzmeister Franz Schötz und ein Dankeschön an ihre Klasse von Klassleiterin Irmengard Hofmann.

Dann gab es noch eine Überra­schung: Franz Wartner, Bewohner des Seniorenheim, Rektor im Ruhe­stand und versierter Heimatkund­ler, sang mit Hingabe das Lied vom "Eisenkeil-Nest", ein Zwiefacher, den eher nur Eingeweihte kennen. Vermutlich sei damit der Eisvogel gemeint, sagte Franz Schötz. Auch eine Eigenkomposition für den Wald-Verein gab Wartner zum Bes­ten: Ein selbst gedichtetes Gsangl von einer Hütte im Wald. "Singen hält jung", bewies Franz Wartner, der die Neunzig längst überschritten hat.


Bericht und Bild : Straubinger Tagblatt 31.7.2010 (erö)