Jahreshauptversammlung 2013 des Burgmuseum-Vereins

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Besitzverhältnisse sind zu klären - Verein zum Erhalt des Burgmuseums hielt Jahreshauptversammlung

32 Jahre lang gibt es das Burgmuseum, seit 20 Jahren den Verein, der sich den Erhalt des Museums als Erbe von Sepp Brembeck, dem Sammler des Großteils der Exponate und Mitbegründer des Museums, auf die Fahnen geschrieben hat. Zur Jahreshauptversammlung trafen sich Vorstand und Mitglieder im Landgasthof Fischer, auch Neuwahlen wären angesetzt gewesen.

 

Der Verein mit seinem Vorsitzenden Werner Lang hat es übernommen, von Ostern bis Allerheiligen jeden Sonntagnachmittag ehrenamtlich den Öffnungs dienst zu übernehmen. Fritz Binder ist ehrenamtlicher Führer auf Abruf. Auch Feste wurden ausgerichtet und Ausstellungen veranstaltet. Was die Besucherzahlen angeht, hatte Lang nur Betrübliches zu berichten.

 

Seit der Schließung des Ferienclubs Mondi Holiday finden nur noch wenige Besucher den Weg ins Museum, sagte Lang. Pläne für Sonderaktionen im Museum hätten sich zerschlagen. Lang hatte aber auch Erfreuliches zu berichten. Bertl und Franz Waas bieten dem Museum die Privatsammlung von Franz Waas an, der eine umfangreiche Sammlung von Holzwerkzeugen aus Haus und Hof zusammengetragen hat. Auch Kinderspielzeug aus alter Zeit ist darunter. Die Stücke stammen fast ausnahmslos aus der Region. Diese Sammlung ist laut Museumsdirektor Prammer vom Gäubodenmuseum Straubing sehr erhaltenswert. Platz und Vitrinen seien im Burgmuseum vorhanden, über die Kosten müsse aber noch beraten werden, meinte Lang, der dem Vorhaben sehr positiv gegenübersteht. Bezirksheimatpfleger Maximilian Seefelder werde sich demnächst die Sammlung einmal ansehen und ihren Wert überschlägig schätzen, so Bertl Waas.

Doch bevor eine neue Sammlung in das Museum aufgenommen werden kann, müssen die Besitzverhältnisse geklärt werden. Das Museumsgebäude ist im Besitz der Marktgemeinde, die Exponate fielen nach dem Tod von Sepp Brembeck an eine Erbengemeinschaft. Die Gemeinde ist nicht nur für Reinigung, Heizung und Unterhalt des Museums verantwortlich, sondern hatte mit Sepp Brembeck einen Vertrag über die Pflege der Außenanlagen und der Exponate abgeschlossen. Dieser Vertrag lief im Juli 2012 aus.

 

Vertrag nicht verlängert

Der Marktgemeinderat habe beschlossen, den Vertrag nicht zu verlängern, da die Besitzverhältnisse mit den neun Mitgliedern der Erbengemeinschaft nicht geklärt sind, erläuterte Bürgermeister Heinrich Stenzel. "Die neun Erben sind sich nicht einig. Einige wollen ihren Anteil veräußern, andere wollen das Museum als Ganzes erhalten." Selbstverständlich habe auch die Gemeinde großes Interesse daran, das Museum zu erhalten. Eine Anfrage an die Erbengemeinschaft sei nur von drei Mitgliedern beantwortet worden. Sie erklärten sich bereit, ihren Anteil, teilweise als Leihgabe, der Gemeinde zu überlassen. Wünschenswert sei eine endgültige Regelung, denn der Gemeinderat sei nicht länger bereit, die Kosten zu übernehmen ohne die Garantie, dass die Exponate erhalten bleiben. "Die Gemeinde zahlt drauf. Es muss klargestellt werden, wem was gehört."

 

Herbert Lehner, Sprecher der Erbengemeinschaft, warf der Gemeinde Untätigkeit und mangelndes Interesse am Erhalt des Museums vor. Eine Versteigerung des Inventars könnte von den Erben ins Auge gefasst werden. Eine andere Lösung sei die Verlängerung des Mietvertrags. "Jetzt ist die Gemeinde am Zug", betonte Lehner. Von dieser Sachlage sei der Verein nicht unterrichtet worden, meinte Werner Lang verärgert. Viele Stücke seien durch die Sparkassenstiftung in den Besitz des Museums gelangt, auch Leihgaben von Vereinen seien vorhanden. Auch hätten viele Stücke nur einen ideellen Wert.

 

Nach einer teils sehr emotional geführten Diskussion und verschiedenen Lösungsvorschlägen wurde beschlossen, einen Antrag an den Gemeinderat zu stellen und die Angelegenheit noch einmal zu beraten mit dem Vorschlag, der Erbengemeinschaft einen festen Betrag als Ablösesumme anzubieten. Einig waren sich alle Anwesenden, dass endlich Klarheit über die Besitzverhältnisse geschaffen werden muss, um das Museum im Sinne von Sepp Brembeck zu erhalten.

 

Angedacht wurde noch, das Burgmuseum als "Neben-Museum" einer Bezirkseinrichtung wie dem Freilichtmuseum Finsterau anzugliedern, um Gelder aus dem Fördertopf Tourismus zu erhalten. Angesichts dieser vielen Unklarheiten brach Werner Lang die Versammlung ab und verschob die Neuwahlen.