Gut besuchter Infotag an den staatlichen Berufsschulen

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Hier lernt man viel für das Leben - Berufsschulen – Anmeldung noch möglich

Wie umfangreich die Ausbildung, wie abwechslungsreich der Lehrplan und wie gut die Weiterbildungschancen an den Staatlichen Marianne-Rosenbaum-Berufsfachschulen für Ernährung und Versorgung sowie Kinderpflege (Mitterfels) und Sozialpflege (Straubing) sind, erwies sich einmal mehr am Info- und Anmeldetag in Mitterfels.

Groß sind die Weiterbildungsmöglichkeiten im Fach Ernährung und Versorgung: Neben der staatlich geprüften Assistentin und der Hauswirtschafterin (nach drei Jahren) kann man nach zwei Jahren die Prüfung zur staatlich geprüften Helferin für Ernährung und Versorgung ablegen.

Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss können die Ausbildungszeiten um ein Jahr verkürzen. Dann ist der Weg frei für die Berufsoberschule, für die Ausbildung an der Fachakademie für Ernährungs- und Versorgungsmanagement sowie zur Fachlehrerin für Ernährung und Gestaltung an Grund-, Haupt-, Real- und Förderschulen. 141 Schülerinnen und ein Schüler, davon 40 Mädchen im Internat, besuchen zurzeit die Schule in Mitterfels.

Kreativität in allen Fachbereichen

Viel gab es wieder zu sehen und zu hören beim Info- und Anmeldetag. Außenstellenleiter Michael Haaga führte Landrat Josef Laumer, den Leiter der Berufsschule III Johann Dilger und seine Stellvertreterin Hermine Eckl, Bürgermeister Heinrich Stenzel und die Vertreter des Förderkreises Marianne Rosenbaum-Schule durch die Räume. Kreativität war in allen Fachbereichen angesagt.

Schon in der Eingangshalle wurden die Besucher am Stand des Wohnheims mit selbst gebasteltem, buntem Frühlingsschmuck empfangen. Im Fach Textiles Gestalten ist ein Schwerpunkt unter vielen das Upcycling mit vielen Vorschlägen zur Wiederverwendung von Rohstoffen. „Man lernt hier viel für das Leben“, betonten die Schülerinnen Theresa und Veronika, die aus dem Landkreis Deggendorf nach Mitterfels kommen.

Literatur steht ebenso auf dem Lehrplan wie Englisch, Ethik oder Mathematik. Interessante Experimente waren im Bereich Kinderpflege aufgebaut, „um schon den Jüngsten naturwissenschaftliche Erkenntnisse näher zu bringen“, erklärte Michael Haaga. Vielseitigkeit auch im Fachbereich Ernährung, wo etwa selbst gebackenes Brot, verschiedene Öle, Smoothies sowie frische Gemüsedipps gekostet werden konnten.

Landrat Laumer testete den Rollstuhlparcours

Weitere Schwerpunkte waren Infos über das Trinken und die praktische Anwendung von Internet und Onlinebanking. Nebenan im Bereich Sozialpflege war ein Parcours für Rollstuhl- und Rollatorfahrer aufgebaut. Landrat Josef Laumer und Johann Dilger konnten sich davon überzeugen, dass man erst lernen muss, mit diesen Hilfsmitteln umzugehen.

Es bestand auch die Möglichkeit, seinen Blutdruck messen und den Blutzuckerspiegel bestimmen zu lassen. Frühlingshaft bunt zeigte sich der Fachbereich Werken und Gestalten, wo Barbara Knebl-Heinemann die verschiedensten Dekorationsmöglichkeiten erläuterte. Die Schülerinnen erlernen den Umgang mit Grundtechniken quer durch alle Werkstoffe wie Malen, Papierarbeiten oder Krepppapier, so Knebl-Heinemann. „Wir versuchen, die Kreativität der jungen Menschen, die in ihnen steckt, herauszuholen und zu fördern“. Ideen holt sich die Fachlehrerin auf Kreativmessen. Beliebt sei in diesem Jahr alles, was mit Flitter und Glitzer zu tun habe. Auch winterliche Märchenwesen aus Tortenspitze seien sehr beliebt.

Auch ein Praktikum im Ausland ist möglich

Auf die Möglichkeit für Schülerinnen, ein kostenloses Auslandspraktikum zu machen, das von dem Programm Erasmus plus gefördert wird, wies ein exotisch anmutendes Gericht aus Norwegen auf der Speisekarte im Bistro hin. Für den Blumenschmuck auf den Tischen, für Inhalt und Gestaltung der Speisekarte und den ausgezeichneten Service waren ebenfalls die jungen Mädchen verantwortlich. Angesichts dieses positiven Eindrucks meinte Gangolf Wasmeier vom Förderkreis: Es sei bedauerlich, dass die Bedeutung von hauswirtschaftlichen, pflegerischen, gärtnerischen und landwirtschaftlichen Kenntnissen heute nicht mehr angemessen geschätzt werde.


Bogener Zeitung , 21.02.2017