40 Jahre Waldgasthof Stompe : "Lustig war es bei uns immer"

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Seit 40 Jahren bewirtschaftet Rosa Stornpe den Gasthof Pension Waldhof am Bahnhof. Am Samstag, 19. September, wird mit musikalischer Unterhaltung ab 11 Uhr mit Stefan Bauer von den "Berg-Buam", einem gemeinsamen Mittagessen und gemütlichem Beisammensein das Jubiläum gefeiert. Dass der Markt Mitterfels 1957 die Anerkennung als Luftkurort erhielt, ist auch dem ehemaligen Bahnhofshotel zu verdanken, das 1957 als erste Gastwirtschaft eine Zentralheizung besaß.
Prominenteste Gäste dürften Franz Josef Strauß, der spätere bayerische Ministerpräsident, und seine damalige Freundin Marianne gewesen sein, die vor 50 Jahren im Waldgasthof Urlaub machten, erzählt Gastwirtin Rosa Stompe. 1969 kauften Alfred und Rosa Stompe die Gastwirtschaft mit Fremdenzimmern am Bahnhof Mitterfels, nachdem sie in Bruck in der Oberpfalz bereits Erfahrungen in der Gastronomie gesammelt hatten.


Schon lange vor dem Krieg fuhr man nach Mitterfels in die Sommerfrische, mit der Bahn, versteht sich. Und da kam die direkt am Bahnhof gelegene Bahnhofsrestauration mit Fremdenzimmern, geräumiger Gaststube, großem Saal und schöner Sonnenterrasse sehr gelegen. Im weiträumigen Biergarten konnten Familien unter schattigen Bäumen speisen, und gleich daneben lud ein kleiner Park mit gepflegten Wegen zu einem Spaziergang ein. Auch eine offene Kegelbahn war vorhanden. Geplant und gebaut wurde der Gasthof Waldhof 1896 von dem Straubinger Brauereibesitzer Leser. In den 40er- und 50er-Jahren wechselte die Gastwirtschaft häufig den Besitzer, bis Rosa und Alfred Stompe sich 1969 hier niederließen, den Saal renovierten und die Terrasse mit einer Überdachung versahen. 1975 wurde neben Gasthaus und Nebengebäude eine Fremdenpension errichtet.


Viel hat Wirtin Rosa Stompe in den vergangenen 40 Jahren mit ihren Gästen erlebt. "Lustig war es bei uns immer". Die von Gastwirt Alfred Stompe gezüchteten Doggen gefielen auch den Urlaubern und wurden vor allem von den Damen gern spazieren geführt. Pferde spielten ebenfalls eine wichtige Rolle. So kam es vor, dass die Gäste mit dem Pony sogar bis in den Saal ritten. Oder Alfred Stompe holte die Gäste am Bahnhof mit der Kutsche ab, hatte aber kein Pferd angespannt, sondern zog die Kutsche selbst bis zum Wirtshaus. Abends wurde gern und viel gesungen, und gegen Mitternacht kam der Wirt oft mit dem Brotzeitbrettl daher, sang "jetzt mach' ma Brotzeit" und gab einen kostenlosen Imbiss aus.


Seit die Bahnlinie stillgelegt wurde, ist es ruhig geworden in der Bahnhofsrestauration. Auf dem nahe gelegenen Radwanderweg kommen zwar viele Radler vorbei, aber nur wenige gönnen sich einen Halt in der gemütlichen Gaststube oder in der neuen Weinlaube, wo im Sommer blühender Hopfen und reife Trauben ein grünes Dach über die Gäste breiten. Im Saal feiern Vereine wie die Wanderfreunde Mitterfels ihre Feste, und einmal im Jahr veranstaltet Hotelfachfrau Petra Stompe, die seit dem Tod des Vaters mit ihrer Mutter und dem Lebensgefährten Georg Buchner das Haus führt, ein großes Countryfest. Denn der Waldgasthof Stompe ist auch für Wanderreiter zur beliebten Station geworden.