Witzig, charmant und unterhaltsam – ein Abend mit dem Comedian Chris Boettcher.

"Rundrum" Zugriffe: 4896

Er hat’s wirklich drauf, der Musik-Comedian Chris Boettcher mit seinem neuesten Programm „Spieltrieb“. Um so bekannte Stars hautnah zu erleben, muss man nicht mehr weit fahren: Chris Boettcher gastierte am Wochenende im Wirtsstadl der Familie Gürster in Mitterfels-Scheibelsgrub und sorgte von der ersten Sekunde an für eine super Stimmung und ungebrochene Begeisterung beim Publikum.

Chris Boettcher spielt mit dem ganzen Körper, mit Stimme, Mimik und Gesten: Er leiht Fussballstars oder Ministerpräsidenten und sogar Kanzlerin Angela Merkel seine Stimme und zeigt ihre schwachen Seiten. Beliebte Schlagerstars werden aufs Korn genommen, karikiert und ihre Songs à la Chris Boettcher gekonnt umgetextet, gespickt mit Anzüglichkeiten.

Für die Mitterfelser hat Boettcher ein Schmankerl bereit: Fantasievoll hat er einen Namensalat aus Ortsnamen der Umgebung gebastelt und ein erotisches Ereignis mit viel Lokalkolorit draus gemacht. Musikalisch, parodistisch, wortwitzig, auch mal hinterfotzig zeigt sich Boettcher, spielt mit Ideen, bietet einen drei-minütigen Motivierungskurs für Ehepaare an, bei dem das Publikum, getrennt nach Männlein und Weiblein, mitmachen darf. Er erzählt von alltäglichen Problemen, schaut tief in die Seelen von Eltern und ihren pubertierenden Kindern und macht sich lustig über Auswüchse bei Kindernamen. Natürlich dürfen „Dauerbrenner“ wie das Zwiegespräch zwischen „Kaiser“ Franz und Loddar Matthäus nicht fehlen, ebenso die Songs vom „Bockfotzngsicht“, von den zehn kleinen Fußballspielern und den armen Models „Zehn Meter gehn“. Chris Boettcher zeigt Rollen, die wir alle spielen. Locker und lächelnd, mit Witz und Charme und nie bösartig, legt er den Finger auch auf unsere wunden Punkte, hält uns allen den Spiegel vor. „Ich bin für den Spieltrieb, weil das Leben schon ernst genug ist“, meint Boettcher. Und während draußen Blitz und Donner wüten, zieht Boettcher drinnen seine Show ab, singt, spielt und tanzt drei Stunden lang, zum ungetrübten Vergnügen des Publikums. Das dankt mit langanhaltendem Beifall für einen Abend des ungetrübten Vergnügens.

Fans der Kleinkunst im Wirtsstadel Gürster dürfen sich schon auf das nächste Ereignis freuen: Am 17. Oktober kommt der Luis aus Südtirol mit seinem Programm „Weibernarrisch“ nach Mitterfels–Scheibelsgrub.

 

Bogener Zeitung | Landkreis Straubing-Bogen | 15.07.2014 (erö)