Gut Leben in der Mitterfels : "Christlich-konservative Werte sind ihr wichtig"

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Maria Birkeneder: „Unser Planet darf nicht von einer Generation ausgebeutet werden“

 

"Ich bin eine Zuagroaste", sagt Maria Birkeneder über sich selber, obwohl sie nur im sechs Kilometer entfernten Haibach zur Welt kam.

Die ÖDP-Kreis- und Bezirksrätin war als Erzieherin viele Jahre auswärts und hat 1977 im Rheinland ihren Mann Bernd geheiratet. Aber nach der Geburt ihrer ersten Tochter Verena zog sie nach Mitterfels, "weil ich Sehnsucht nach heimatlichen Gefilden hatte". Inzwischen freut sich die zweifache Mutter über vier Enkelkinder.


"Ich schiebe gerne von hinten an, Beharrlichkeit ist meine Stärke", erklärt die 61-Jährige im Gespräch mit der Heimatzeitung. Das tut die couragierte Frau nicht nur in der lokalen Politik, sondern auch in diversen Naturschutzverbänden und Vereinen, wo sie auch in der ersten Reihe steht. Etwa als Vorsitzende des Freundeskreises für die historische Hien-Sölde oder als Chefin des kleinsten Mitterfelser Vereins "Gemeinschaft leben", der den Kleinen Weltladen betreibt.


"Wir dürfen unseren Planeten Erde nicht von einer einzigen Generation ausbeuten lassen", erklärt Maria Birkeneder, warum sie 1990 Mitglied der ÖDP wurde. Das christlich-wertkonservative Programm der aus den Grünen hervorgegangenen Partei sagte der Katholikin zu, die auch Sprecherin der Mitterfelser Ökumene-Runde ist, die mehrmals im Jahr gemeinsame Gottesdienste und Veranstaltungen organisiert.


"Jeder Bürger hat eine Verantwortung, damit unsere Demokratie funktioniert. Deshalb stelle ich mich bei Wahlen als Kandidatin zur Verfügung", begründet die derzeit ranghöchste Mitterfelser Politikerin ihr Engagement. Schon 1990 kandidierte sie für den Kreistag, dem sie nun bereits in der dritten Periode (seit 1996) angehört und in den Ausschüssen Wirtschaft/Kultur/Tourismus sowie im Zweckverband Abfallwirtschaft Sitz und Stimme hat. "Ich mache mich besonders für den Schuldenabbau und die frei fließende Donau stark", benennt die Kreisrätin ihre Anliegen.


Derzeit "schiebt" Maria Birkeneder auf ihre Art kräftig dafür an, dass die niederbayerische Donau in das Weltkultur- und Naturerbe der UNESCO aufgenommen wird. Hier kommt ihr das Mandat als Bezirksrätin zugute. Von 1994 bis 1998 und seit 2008 sitzt Maria Birkeneder für die ÖDP im niederbayerischen Parlament. Soziale und kulturelle Themen sind der Verbandsrätin für die niederbayerischen Freilichtmuseen Finsterau und Massing sowie im Zweckverband Kurmittelhaus Bad Abbach ein besonderes Anliegen.


Immer wieder aktiv wird Maria Birkeneder auch im Sozial- und Jugendhilfebereich, wo sich die Erzieherin von Berufs wegen gut auskennt. Die Frau mit idealistischen Zielen für eine bessere Welt, die schon in ihrer Jugendzeit gegen Atomkraft kämpfte, setzt in ihrer Lebenseinstellung auf "Qualität vor Quantität" und will ihre Mitmenschen für die Natur und gegen die Konsumgesellschaft sensibilisieren.


"Global denken und lokal handeln" lautet ein weiteres Motto der Kreis- und Bezirksrätin, die ihre Freizeit gerne mit ihren Enkelkindern verbringt, sich beim Nordic-Walking fit hält und auf der Insel Spiekeroog Urlaub macht.

In Mitterfels gehörte die frühere ÖDP-Bezirksvorsitzende als Nachrückerin von 2003 bis 2008 fünf Jahre dem Marktgemeinderat an. "Wir haben eine gute Infrastruktur, beste Bildungs- und Betreuungseinrichtungen und sehr gute Einkaufsmöglichkeiten. In unserer von wunderbarer Natur umgebenen Gemeinde kann man sich so richtig wohl fühlen", schwärmt Maria Birkeneder von ihrem längst "ans Herz gewachsenen" Wohnort, in dem sie ein Haus gemietet hat.


Und wie sieht es mit Freundschaften aus? "Die habe ich vor allem durch meine ehrenamtlichen Aufgaben gefunden", berichtet Maria Birkeneder vom Agenda-Arbeitskreis "Gemeinsamkeit leben" den sie vor gut zehn Jahren mit fünf weiteren Frauen aus Verantwortung um die Zukunft von Mitterfels angestoßen hat. Den Arbeitskreisvorsitz, durch den die Ökumenebewegung, der Faire Handel, eine ehrenamtliche Betreuung im Seniorenheim und die Sanierung der Hien-Sölde entstanden ist, führt sie natürlich nach wie vor selber.


Bericht und Bild :  Max Strasser, SR-Tagblatt, 21.3.2013