Ökumenischer Gottesdienst zur Gebetswoche

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„Heute gehen wir ein Stück gemeinsam“

 

„Mit Gott gehen“ war die Gebetswoche für die Einheit der Christen 2013 überschrieben, die, initiiert von der Ökumenerunde Mitterfels und Vertretern der katholischen und evangelischen Pfarrgemeinden auch in Mitterfels mit einem Gottesdienst gefeiert wurde.

 

In diesem Jahr trafen sich die Gläubigen in der Kirche Heiliger Geist, gestaltet wurde die Feier von den Seelsorgern Pfarrer Pater Dominik Daschner und Diakon Walter Peter sowie vom Ökumene-Team. Mit eingebunden in den Gottesdienst war der Singkreis unter der Leitung von Gabriele Theisinger, an der Orgel Wilma Tosch. Die Gebetswoche für die Einheit der Christen 2013 wurde von der Christlichen Studierendenbewegung SCMI vorbereitet. Sie ist inspiriert von der Lebenssituation der Dalits, der als „unberührbar“ gebrandmarkten indischen Bevölkerungsschicht, und von ihrer Spiritualität.

Christinnen und Christen in Indien und aller Welt können sich mit den Trennungen des Kastenwesens so wenig abfinden wie mit allen anderen Trennungen. Dieses Anliegen kam in  dem ökumenischen Gottesdienst zum Ausdruck durch Lesung, Predigt und gemeinsame Gebete, durch Lieder und Fürbitten und das gemeinsame Glaubensbekenntnis. Eindringliche Trommelmusik von Mitgliedern der Mitterfelser Trommelgruppe Kusonga und die brennende Ökumenekerze am Altar stimmten die Kirchenbesucher auf das Thema „Mit Gott gehen“ ein. Von Wegen mit Gott, auch von den getrennten Wegen, die Christen gehen, und von einer Trennung, die schmerzt, sprach Pater Dominik zu Beginn. „Heute gehen wir ein Stück gemeinsam und beten um eine Annäherung beider Kirchen“. Gemeinsam sei man unterwegs zur Freiheit der Kinder Gottes, um trennende Grenzen zu überwinden.

Auch der Predigttext aus der Osterbotschaft, der Gang von Jüngern Jesu nach Emmaus, war vom Unterwegs-sein bestimmt. „Da sind zwei Menschen unterwegs, und es kommt noch einer, Jesus, hinzu, der sie begleitet auf ihrem Weg“, sagte Diakon Walter Peter. Die Jünger sind auf dem Weg mit Gott. Peter fragte nach dem „persönlichen“ Weg eines jeden mit Gott, über Erfahrungen mit dem Glauben, über Enttäuschungen und Aha-Erfahrungen. „Wir entscheiden uns für Gott, aber er hat sich längst für uns entschieden“. Wege mit Gott könnten auch Erlebnisse mit Christen aus anderen Ländern sein, könnten Gespräche sein, die nachdenklich stimmten. Auch enttäuschende Begegnungen mit Christen anderer Konfessionen könnten solche Wege sein. Man müsse sich besser kennen lernen, mehr vom Anderen erfahren, ein Stück Weges miteinander gehen. Grenzen müssten akzeptiert werden. Wichtig sei es, Wegstrecken auch gemeinsam zu gehen bei ökumenischen Veranstaltungen wie der „Woche für die Einheit der Christen“ oder dem Weltgebetstag der Frauen, so Peter. „Gott ist dabei als der Verbindende und Einladende, auch beim Abendmahl, dem Element, das Christen verbinden sollte, aber zurzeit in beiden Kirchen noch nicht möglich ist. Ich vermisse es. Aber wir müssen Geduld haben, denn Gott ist mit uns auf dem Weg“, betonte Peter.

Die Kollekte war für ein Projekt in Pakistan bestimmt, das die Verbesserung der Lebensbedingungen von Ziegeleiarbeitern in Punjab zum Ziel hat.

 

Bericht und Bilder : erö (SR-Tagblatt, 26.1.2013)