Messe zum Hochfest und 50. Geburtstag von Pater Dominik Daschner

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"Die Arbeit erfüllt mein Herz"

 

Zum Kirchenfest der Heiligen Familie konnte die Kirche Heiliger Geist ein weiteres Fest feiern: Den 50. Geburtstag von Pfarrer Pater Dominik Daschner. In Konzelebration mit Abt Hermann-Josef Kugler und weiteren Mitbrüdern aus dem Kloster Windberg, mit Ruhestandspfarrer Johann Six und zahlreichen Ministranten aus Mitterfels und Haselbach wurde eine glanzvolle Messe gefeiert.

 

Glanzvoll auch deshalb, weil zum ersten Mal die Kirchenchöre Mitterfels und Haselbach unter der Leitung von Markus Becker und von Xaver Schötz gemeinsam sangen und musizierten. An der Orgel begleitete einfühlsam Wilma Tosch. "Dass ich so bin, wie ich bin, verdanke ich Gott und der Liebe vieler Menschen", betonte Abt Hermann-Josef Kugler.

Das weihnachtliche Hochfest der Heiligen Familie sei ein menschliches Fest. "In der Heiligen Familie beginnt das Heil", erklärte Pater Dominik. In seiner eigenen Familie habe er viel Liebe und Geborgenheit erfahren. Auch für die Gemeinschaft im Kloster Windberg, dem er seit 28 Jahren angehört, sei er dankbar und in der Pfarreigemeinschaft Mitterfels-Haselbach fühle er sich wohl. "Die Arbeit in der Pfarrei erfüllt mein Herz", sagte Pater Dominik.

Festlich erklang der Gesang der beiden Kirchenchöre mit feierlichen Messstücken. Die Kommunion begleitete Elisabeth Fuchs mit einem Querflötensolo. "Sie sind 50 Jahre jung geblieben", meinte Pfarrgemeinderatssprecherin Elisabeth Pöschl im Namen der Seelsorgeeinheit Mitterfels-Haselbach-Herrnfehlburg. Sie betonte die jährliche Radwallfahrt nach Altötting, die Pater Dominik ins Leben gerufen hat.

Die Ministranten überreichten ihrem Pfarrer Gutscheine für Rennradzubehör und brachten ihm ein Geburtstagsständchen.

"Ich stehe nicht so gern im Mittelpunkt", bestätigte Pater Dominik. Der Geburtstag sei nicht sein persönliches Verdienst. "Aber diese 50 Geburtstagskerzen sind für mich ein Anlass zum Innehalten und Gott zu danken, dass ich in seiner Begleitung meinen Platz im Leben gefunden habe". Beim Empfang im Pfarrheim, ausgerichtet vom Pfarrgemeinderat, drängten sich die Gratulanten um Pater Dominik. Die Sankt Jakobs-Chormäuse brachten ein Geburtstagsständchen und die Blaskapelle Haselbach spielte auf.

 



 

Ansprache von Abt Kugler Hermann-Josef zum 50. Geburtstag von Pater Dominik

Schwestern und Brüder, lieber P. Dominik!


Manche Menschen tun sich schwer, ihren Geburtstag zu feiern. Nicht, weil sie nichts davon halten würden, sondern weil sie schmerzlich spüren, wie schnell die Zeit vergeht, wie die Haut immer faltiger und das Haar immer grauer wird. Andere tun sich schwer, ihren Geburtstag zu feiern, weil sie  sich nicht in den Mittelpunkt stellen wollen.

 

Sie wollen ganz einfach keinen großen „Rummel“ um ihre Person. Früher – vor allem in katholischen Gegenden – hat es geheißen: „Wir feiern keinen Geburtstag – Geburtstag hat jedes Tier. Wir Katholiken feiern den Namenstag und damit verbunden das Gedenken an die Taufe und die Zugehörigkeit zur Kirche.“ Nun kann man das eine tun und das andere nicht lassen. Doch die Frage mag erlaubt sein: Warum feiern wir Geburtstage? Warum feiern wir heute Deinen 50. Geburtstag, lieber P. Dominik?


 

Nun ist es in der Tat so, dass bei einer Geburtsfeier der, der ihn feiert, im Mittelpunkt der Feier steht. Das ist nun mal so. Lieber P. Dominik, wir alle wissen, dass Dir das nun gar nicht liegt. Aber zu Deinem Trost sei es gesagt: Auch wenn Du als Geburtstagskind im Mittelpunkt der Feier steht, so geht es aber heute nicht darum, Dich und Deine Leistungen zu feiern. Dein Geburtstag ist heute für uns heute kein Anlass, all Deine Verdienste herauszustellen und Deinen Einsatz als Pfarrer zu würdigen – was durchaus angebracht und möglich wäre. Nein, wir feiern mit Dir an Deinem Geburtstag schlicht und einfach, dass es Dich gibt. Ein Kinderlied bringt es auf den Punkt: „Wie schön, dass Du geboren bist, wir hätten Dich sonst sehr vermisst!“ Wir alle verdanken uns und unser Leben Gott und anderen Menschen. Das ist für mich einer der wichtigsten Gründe, warum wir Geburtstag feiern. Dass wir leben, ist nicht selbstverständlich. Dass es mich gibt, das verdanke ich zuallererst Gott und der Liebe meiner Eltern, dass sie mich als Kind angenommen haben. Dass ich so bin, wie ich bin, das verdanke ich meiner Familie, den Geschwistern, den Verwandten, meinen Freunden, den Arbeitskollegen und so manchen Menschen, die im Laufe meines Lebens eine bestimmte Wegstrecke mit mir gegangen sind. Wenn wir an diesem Sonntag das Fest der Hl. Familie feiern, dann soll uns das ins Bewusstsein rücken, dass auch der menschgewordene Gott hineingeboren ist in eine bestimmte Umwelt, in eine konkrete Familie mit ihrer Geschichte, mit ihrer Prägung. Der Mensch Jesus von Nazaret ist nicht zu verstehen ohne seine Familie, seine menschliche Herkunft, ohne seine jüdische Prägung, Erziehung und Geschichte. Geburtstag feiern heißt für mich: Ich danke Gott und vielen Menschen dafür, dass ich leben darf, dass ich so bin wie ich bin! Der Psalm 139 bringt das ganz schön ins Wort: „Herr, du hast mein Inneres geschaffen, mich gewoben im Schoß meiner Mutter. Ich danke Dir, dass Du mich so wunderbar gestaltet hast. Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.“ (Ps 139, 13f.)

 

Geburtstag feiern – das heißt für mich aber auch: sich der einzigartigen Würde bewusst sein, die jeder Mensch von Geburt an hat! Wir haben erst Weihnachten gefeiert, die Menschwerdung Gottes. Gott tritt in unser menschliches Leben ein und teilt mit uns unser Schicksal. Er nimmt Fleisch an. Das macht unsere Würde aus und heiligt unser Dasein. Oder wie es eine Weihnachtspräfation ins Wort bringt: „Durch Jesus Christus erschaffst du den Menschen neu und schenkt ihm ewige Ehre. Denn einen wunderbaren Tausch hast du vollzogen. Dein göttliches Wort wurde ein sterblicher Mensch, und wir sterbliche Menschen empfangen in Christus dein göttliches Leben.“ Also der Mensch, der schon von Gott geschaffen worden ist, erhält durch die Menschwerdung Gottes eine noch größere Würde: Gott nimmt alle Menschen als seine Kinder an. Deshalb ist auch unser menschliches Leben in jeder Phase wertvoll und kostbar. Jeder Mensch ist einmalig und hat einen unschätzbaren Wert. Daher ist er jedem menschlichen Zugriff entzogen. Niemand kann und darf über einen anderen Menschen bestimmen. Darin ist die Ehrfurcht vor jedem menschlichen Leben begründet, wie auch der Respekt voreinander. Auch wenn wir älter werden, wenn Schönheit und Gesundheit vergeht, wenn unser Leben durch Krankheit und Behinderung eingeschränkt oder zur Belastung wird, verlieren wir nie diese von Gott geschenkte Würde! Geburtstag feiern, das heißt: sich dieser einzigartige Würde bewusst machen, die Gott uns in der Menschwerdung seines Sohnes geschenkt hat!

 

Und noch ein Gedanke ist mir wichtig, wenn wir heute, lieber P. Dominik, Deinen Geburtstag feiern. Interessant ist ja, dass wir eigentlich erst die runden Geburtstage ab dem 50. Geburtstag etwas größer feiern – mit Ausnahme vielleicht mal Jugendliche ihren 18. Geburtstag. Ich frage mich: Warum eigentlich? Ein hohes Alter ist zunächst einmal kein persönliches Verdienst, sondern einzig und allein Gnade. Es gibt das schöne Wort: „Fülle Deine Jahre mit Leben nicht Dein Leben mit Jahren.“ Anders gesagt: Wichtig ist doch nicht, wie viel Jahre ich lebe, sondern wie intensiv und dicht ich mein Leben führe. Alles Leben ist Gnade. Jedes Jahr, das mir geschenkt ist, gilt es sinnvoll und gut zu nutzen. Und im Rückblick erinnern wir uns vielleicht auch an kritische Situationen in unserem Leben, wo wir dem Tod näher waren als dem Leben. Wenn wir also Geburtstag feiern, dann feiern wir das Leben und wünschen dem Geburtstagkind eine gute Zukunft in dem Wissen, dass Gott unser Leben in seinen Händen hält und es zu einem guten Ende führen wird, egal wie viel Jahre einem Menschen geschenkt sein mögen. Wir Menschen leben gerne. Und das ist auch ganz gut so und menschlich. Deshalb wollen wir so lange wie möglich und auch gut und gesund leben. Alles das wünschen wir Dir, lieber P. Dominik. Geburtstag feiern heißt für mich eben auch, sich daran zu erinnern, meine Jahre mit mehr Leben zu füllen und aus der Gnade Gott zu leben.

 

Vom seligen Papst Johannes XXIII. wird ja folgende Anekdote überliefert von seinem 80. Geburtstag. Anlässlich seines Geburtstagsempfangs sollen einige Klosterschwestern gratuliert haben: „Heiliger Vater, wir wünschen Ihnen noch viele Jahre, dass Sie mindestens 100 Jahre alt werden!“ Darauf der Papst ganz verschmitzt und in seiner humorvollen Art: „Aber ehrwürdige Schwestern, wir wollen der Gnade Gottes doch keine Grenzen setzen!“ Ja, wir alle wünschen Dir, lieber P. Dominik, noch viele Jahre und wir wollen der Gnade Gottes keine Grenzen setzen! Wir wünschen Dir, dass Du Deine Jahre noch mit viel Leben anfüllen kannst und wir wollen mit Dir heute danken für das Geschenk des Lebens!

 

AMEN


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Pater Dominik sagt Dank.  (Fotos: Martin Graf)