Segen für FFW-Erweiterungsbau und zwei Wagen

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Ein neues Haus und zwei neue Fahrzeuge - Während der Feier Einsatz wegen Feuer
 

Das war ein ganz besonderer „Tag der offenen Tür“ bei der Stützpunktfeuerwehr Mitterfels: Nach dem Gottesdienst am Sonntag fanden die offizielle Einweihung des Erweiterungsbaus und die Segnung der zwei neuen Fahrzeuge, des Gerätewagens Logistik 55/1 GLW und des Mannschaftstransportwagens 14/1 MTW, statt.

Damit konnte das von der FFW Mitterfels erarbeitete und vom Marktgemeinderat 2014 beschlossene Zukunftskonzept erfüllt und abgeschlossen werden, betonte Bürgermeister Heinrich Stenzel. Er übergab Anbau und Geräte an den Kommandanten Franz Fischer und die aktive Feuerwehrmannschaft.

Die FFW spiele im Konzept zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger eine zentrale Rolle, sagte Stenzel weiter. Dieser Einsatz könne nicht „von oben“ verordnet werden, sondern erwachse aus dem Gemeinschaftsleben und dem Verantwortungsgefühl für die Mitmenschen. „Ohne unsere Feuerwehr wäre es schlecht bestellt um die Gefahrenabwehr und das bürgerliche Miteinander in unserer Marktgemeinde“, betonte Stenzel.

Um diese Aufgaben effektiv erfüllen zu können, sei neben der richtigen Einsatzstruktur auch modernstes technisches Gerät notwendig. Da der Platz hinter den Einsatzfahrzeugen sehr beengt war, sei ein Erweiterungsbau unumgänglich geworden. Zudem sei der alte Mannschaftstransportwagen in die Jahre gekommen. Als Gerätewagen sei ein gebrauchter Lastwagen mit Aufbau beschafft und von der Feuerwehr umgebaut worden.

Ehrenamtliches Engagement gewürdigt

Stenzel sprach auch die Kosten an: Für den Anbau samt Außenanlagen seien 180 000 Euro, für den MTW seien rund 75 000 Euro (Zuschuss 12 500 Euro) und für den gebrauchten Lastwagen mit Hebebühne seien von der Marktgemeinde knapp 32 000 Euro aufgewendet worden. Die Umbaukosten in Höhe von 150 00 Euro habe die FFW Mitterfels übernommen. So galt der Dank des Bürgermeisters einmal den Landtagsabgeordneten für die Fördermittel und zum anderen den Feuerwehrleuten sowie dem Bauhof für das ehrenamtliche Engagement bei der Beschaffung des Transporters und den Umbau. Der Bürgermeister wies ferner auf die Helfer hin, die nun das Fest möglich gemacht hatten.

Denn ein Fest war dieser „Tag der offenen Tür“, der mit einem Kirchenzug der Feuerwehr und befreundeten Vereinen, auch aus Nachbargemeinden, begann. Es spielte die Blaskapelle des Mitterfelser Musikvereins unter der Leitung von Jürgen Malterer. Vor dem Gerätehaus hatten sich zahlreiche Zaungäste, Ehrengäste und Grußwortredner eingefunden. Kommandant Franz Fischer wies darauf hin, dass die Marktgemeinde nicht nur Investitionen in Höhe von 275 000 Euro getätigt habe, sondern auch für die weiteren Kosten wie für Schutzanzüge, Helme und einen neuen Rettungsspreizer mit Schere aufgekommen sei. Die Feuerwehrmitglieder hätten sich ehrenamtlich stark engagiert bei Beschaffung und Umbau des Lastwagens und der Neugestaltung des Gedenkplatzes; weiter würdigte er die Leistungen des Bauhofteams sowie der am Bau beteiligten Firmen. Als Bauleiter sei Feuerwehrmann Josef Popp im Einsatz gewesen.

Eckpfeiler für die Sicherheit der Bürger

Die Segnung des Erweiterungsbaus und der beiden Fahrzeuge nahm Pfarrer Pater Dominik Daschner vor. Er sprach vom Mut und der Selbstlosigkeit der Feuerwehrleute und bat um Segen für ihre Arbeit zum Schutz ihrer Mitmenschen. Landrat Josef Laumer hatte sich trotz Urlaubs Zeit für ein Grußwort genommen – „die Feuerwehr nimmt sich auch Zeit für ihre Bürger“ – und lobte die Feuerwehrleute als Menschen, die sich für andere einsetzen, dafür aber eine gute Ausstattung, Ausbildung und Jugendarbeit brauchen. Ein Vergelt’s Gott hatte Laumer auch für die Marktgemeinde. Mitterfels habe Unglaubliches geschultert, sagte MdB Alois Rainer und nannte den Umbau des gebrauchten Lastwagens eine „tolle Idee“. MdL Johann Ritt, selbst ein Feuerwehrmann, führte an, eigentlich seien Feuerwehrler „verrückt“: 365 Tage im Jahr, Tag und Nacht, sommers wie winters im Einsatz. „Aber Feuerwehr ist kein Beruf, sondern eine Berufung unter dem Motto ,Gott zur Wehr, dem Nächsten zur Ehr‘“, sagte Ritt.

Einen „Eckpfeiler für die Sicherheit im Landkreis“ nannte Kreisbrandrat Albert Uttendorfer die neuen Fahrzeuge. In Mitterfels stünde der Zusammenhalt von Wehr und Gemeinde auf hohem Niveau. Auch Kreisbrandinspektor Markus Weber würdigte die Leistungen seiner Heimatgemeinde mit einem Grußwort, er sprach von einem „Meilenstein in Sachen Katastrophenschutz“. Um die Sicherheit der Bürger sei ihm nicht bange.

Feuerwehr ist immer einsatzbereit

Besonders gedankt wurde Kommandant Franz Fischer, der bei der Umsetzung des Zukunftsprojektes nicht locker gelassen habe. Dann wurde mit einem Mittagessen, mit Fahrzeugschau, auch vom BRK, und mit viel Blasmusik gefeiert. Auf der Hüpfburg tummelten sich den ganzen Tag die Kinder. – Doch sodann zeigte sich gleich, dass eine Wehr immer einsatzbereit ist, denn gestört wurde die Feier durch einen Brandeinsatz in Haselbach.


Bogener Zeitung , 14.09.2016