"Sagen Nein zu Radikalismus" - Der Opfer des Nationalsozialismus gedacht


Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz befreit. Im Jahr 1996 erklärte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum offiziellen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Weil es weiter immer wieder zu Gewalt von Rechtsextremisten gegenüber Andersdenkenden gekommen ist, und weil seit 2000 neun Morde mit rechtsextremem Hintergrund verübt wurden, fand auch in der staatlichen Berufsschule III, Außenstelle Mitterfels, eine kurze Feier zum Gedenken an die Opfer von rechtsextremer Gewalt statt. Der Schule gehe es um die Auseinandersetzung mit der Gewalt gegen andersartige und anders denkende Menschen, betonte Fachlehrerin Angelika Vierl. "Wir wollen ein Zeichen setzen für mehr Toleranz und Verständnis." Alle Klassen waren in die Gedenkfeier eingebunden, Angelika Vierl und die Schülermitverwaltung führten Regie. "Wir gedenken aller, die noch heute aus rechtsextremen Gründen verfolgt, gequält und ermordet werden", hieß es in der Erklärung der jungen Mädchen.
Genannt wurden Ausländer, Sinti und Roma, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, Behinderte und Homosexuelle, Farbige und die vielen jüdischen Opfer des Holocaust. Diese Begriffe wurden zur Erinnerung an die Plakatwand geheftet. "Es liegt nicht nur heute, sondern auch künftig in unserer Verantwortung, dem Vergessen entgegenzuwirken und die Erinnerung an das unfassbare Geschehen des Holocaust wach zu halten", betonten die Schülerinnen. Pflicht sei es auch, diese Erinnerung an die nachfolgende Generation weiterzugeben. Mit einer Schweigeminute wurde das Gesagte vertieft. Dann ein lautstarkes Bekenntnis zum Schluss: "Wir als Schule sagen Nein zu Neonazismus und Rechtsradikalismus! Unsere Schule ist bunt."
Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 28.1.2012)