Landrat bei Seebauer Innenbau/Ladenbau - Sechs Auszubildende bei 26 Beschäftigten

Laut Schulamt Straubing-Bogen sind 50 Schulabgänger der neunten Klassen und zehn Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen bislang noch ohne Ausbildungsplatz. Das könne sich zwar noch ändern, meint man im Landratsamt.

Doch auch im drit­ten Jahr der Ausbildungsoffensive des Landkreises "Ausbildung macht Zukunft" appelliert Landrat Alfred Reisinger an die Unternehmen: "Ge­ben Sie der Jugend eine Chance und stellen Sie Ausbildungsplätze zur Verfügung."

 

Im Rahmen dieser Initiative be­suchte der Landrat auch die Firma Seebauer GmbH Innenausbau, La­denbau in Mitterfels, die jungen Leuten die Chance zur Ausbildung bietet: Derzeit sind sechs Auszubil­dende beschäftigt, zwei im dritten, einer im zweiten Lehrjahr, außer­dem werden drei neue Lehrlinge im August mit der Arbeit im Betrieb beginnen. Er sei gekommen, "um viel zu sehen und zu hören und, wenn nötig, mit der Wirtschaftsab­teilung des Landratsamtes unter­stützend zu helfen", sagte Reisinger.

Die Auftragslage sei gut, wenn auch im Bereich Innenausbau/La­denbau zurzeit etwas mager, erklär­te einleitend Juniorchef Thomas Seebauer. Dank des neuen Ge­schäftsfeldes "Fassadenbau" mit Großaufträgen in Berlin und Mün­chen tue man sich leichter. Dieses Geschäftsfeld konnte nur begonnen werden, weil man ein Jahr zuvor eine leer stehende Produktionshalle im Gewerbegebiet von Mitterfels ge­kauft hatte.

Mittelfristig werde die Möglich­keit einer Betriebserweiterung er­wogen, die am alten Standort im Zentrum von Mitterfels aus Platz­mangel nicht möglich sei, so See­bauer. Die Firma wurde 1907 von Michael Schmid, dem Großvater von Seniorchef Willi Seebauer, in der Burgstraße gegründet. Nach zahl­reichen Erweiterungen und einer Namensänderung 1954 in "Möbel Seebauer" übernahmen Willi und Brigitte Seebauer 1963 den Betrieb.

Im Laufe des Strukturwandels fand 1975 der Umzug in eine neue Werkstatt am Stockackerweg statt. Gleichzeitig wurde mit dem neuen Geschäftsbereich "Innenausbau, Ladenbau und Fertigung von Hotel-, Gaststätten- und Raststätten­einrichtungen " begonnen. In diesen Bereichen ist die Firma Seebauer nicht nur deutschlandweit, sondern auch in England, Österreich und den USA vertreten. Seit 1995 führen Se­niorchef Willi Seebauer und Sohn Thomas Seebauer den Betrieb als GmbH.

Zunächst besichtigte die Delega­tion aus dem Landratsamt die Be­triebsräume am Stockackerweg mit Massivholzlager, Massivholzzu­schnitt und Furnierverarbeitung, wo unter anderem papierdünne Furniere verarbeitet werden. Modernste Technik mit CAD-Arbeitsplätzen und dem "Herzstück" CNC-Fräse sowie eine sechs Meter lange Kan­tenanleinmaschine sind vorhanden. Im Ladenbau werden heute über­wiegend kunststoffbeschichtete Holzwerkstoffe bevorzugt, betonte Thomas Seebauer.

In der Region tragen Raststätten wie der Eurorastpark Harting/Re­gensburg ebenso die Handschrift der Firma Seebauer wie etwa das Hotel Asam in Straubing. Positiv wirke sich auch die Zusammenarbeit mit heimischen Unternehmen wie der Firma Lausser (Pilgramsberg) und Zulieferern wie der Firma Mandl (Haselbach) aus, betonte Seebauer. Ein besonderes Lob hatte Seebauer für seine Mitarbeiter, die auch bei widrigsten Wetterbedingungen Fas­sadenelemente montiert hätten.

Ein solides und kreatives Handwerksunternehmen sei die Firma Seebauer: "Hier identifizieren sich die Mitarbeiter mit ihrem Betrieb", sagte Landrat Alfred Reisinger an­erkennend. 1680 Handwerksbetrie­be gibt es im Landkreis Straubing­-Bogen, mit 700 bis 800 Auszubilden­den.

Reisinger dankte für die Berei ts­tellung von Arbeits- und Ausbil­dungsplätzen, die zu der äußerst geringen Arbeitslosigkeit im Land­kreis von 2,7 Prozent mit beitragen.

Thomas Seebauer sagte, mit Be­triebsbesichtigungen und Probe­praktika der achten und neunten Klassen sei man bei der Ausbildung bisher gut gefahren. Bewährt habe sich auch das erste Berufsschuljahr für Azubis vor der eigentlichen Lehrzeit im Betrieb, so Willi See­bauer. Kreishandwerksmeister Jür­gen Tanne betonte, die Firma Seebauer produziere hochqualitativen Ladenbau, weit über die Region hi­naus. Besonders positiv bewertete Tanne die Zusammenarbeit mit hei­mischen Firmen: "Das stimmt opti­mistisch." Die Firma Seebauer als größter Arbeitgeber in Mitterfels sei aus der Marktgemeinde nicht weg­zudenken, fügte Bürgermeister Heinrich Stenzel an.

 

 


 Nachgefragt bei Andreas Dengler (20), Straubing, Auszubildender im dritten Lehrjahr für den Beruf Schreiner bei der Firma Seebauer GmbH In­nenausbau, Ladenbau, in Mitter­fels


Ich werde Schreiner ...

... weil mich der Beruf interessiert und mir Spaß macht. Ich kann hier Dinge aus Holz komplett selbst bau­en und weiß am Abend, was ich gemacht habe.


Meinen Ausbildungsplatz habe ich bekommen ...

. .. weil ich hier ein Praktikum gemacht, mich beworben und gleich einen Platz bekommen habe.


Angehenden Azubis würde ich raten ...

. . . dass ein Praktikum unbedingt notwendig ist. Auch sollte man un­bedingt Interesse am Beruf zeigen. Das Berufsschuljahr ist zwar an­strengend, aber sehr wichtig.

 

 


Bericht und Bilder : Straubinger Tagblatt, 24.07.2010 (erö)

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