Tourismus-Studie der FH in Gemeinde vorgestellt

Mehr Anreize für Touristen schaffen: Gesamttouristisches Gutachten aus Deggendorf - Weniger Übernachtungen

 

Wie geht es weiter mit dem Tourismus in Mitterfels? Das war die Frage bei der Präsentation der gesamttouristischen Studie von Mitterfels, die Studenten der FH Deggendorf im Vorjahr erarbeitet hatten und die jetzt von Bürgermeister Heinrich Stenzel im Reiterhof Gürster vorgestellt wurde.

 

Neben Gastronomen und Vermietern sowie Vertretern des Gemeinderates und von Vereinen informierten sich die Tourismusbeauftragten im Landratsamt, Birgit von Byern, und Josef Nickl, Leiter des Tourismusamtes Sankt Englmar.

Vorgestellt wurde die Situationsanalyse, die gesamttouristische Analyse, Marketing und Vertrieb sowie ein Maßnahmenkatalog. Hervorgehoben wurden die Pluspunkte von Mitterfels wie reine Luft, eine schöne Landschaft, gute Sportmöglichkeiten und eine Vielzahl von Wander- und Radsport und kulturellen Möglichkeiten. Positiv bewertet wurden öffentliche Einrichtungen wie die Kreismusikschule, das Burgmuseum, Freibad und Zeltplatz sowie die Gastronomie. Und nicht zuletzt Kulturelles wie die Burgtheatertage und Konzerte sowie Feste wie die Marktmeile und der Christkindlmarkt.

Mondi-Hotel fehlt

Wenig positiv stellten sich die Übernachtungszahlen dar, die vor allem seit Ende 2'011 durch die Schließung der Ferienanlage Mondi-Holiday einen starken Einbruch erlitten. Auch die touristische Zusammenarbeit mit Sankt Englmar habe seit 2008 keinen spürbaren Zuwachs an Gästezahlen gebracht, heißt es in dem Gutachten. Moniert wird unter anderem die mangelnde Vernetzung der verschieden Tourismusbroschüren und der als unübersichtlich bezeichnete Auftritt von Mitterfels im Internet.

Online-Buchung wichtig

Weitere Schwächen seien die schlechte Verkehrsanbindung und mangelnde Angebote im Markt. Umfangreich sind die Vorschläge des Maßnahmenkatalogs: ein eigener Ortsprospekt, mehr Pauschalangebote der Gastronomie, ein Fahrrad- und Sportgeräteverleih sowie die Umgestaltung der Internetseite als "erste Anlaufstelle für Informationen" könnten den Tourismus in Mitterfels wieder in Gang bringen, Dringend empfohlen wurde, Übernachtungen per Buchungsportal anzubieten. Dieser Forderung schloss sich Birgit von Byern an. "Internetbuchungen sind heute Voraussetzung".

Hilfreich könnten ein Maskottchen als Wiedererkennungsmerkmal oder Themenwochen wie Winterwochenende, Valentinswoche, italienisch-bayerisches Wochenende, Dinner in the Dark, Wildwochenende, Kneippwochenende und das Freibadgelände als kleine Partylocation für ein Fest für Jugendliche sein. Der Vermieterstammtisch könnte wiederbelebt und eine Fußballgolfanlage errichtet werden, "noch ziemlich unbekannt in Bayern". Als weitere Maßnahmen wurden die Errichtung von Waldlehroder, Trimmdichpfad und Segwaytouren vorgeschlagen. Meldescheine sollten ausgewertet werden. Grundsätzlich besitze Mitterfels touristisches Potenzial und sei gerade für Kurzurlaube geeignet, heißt es in dem Gutachten.

Der Tourismus sei im Wandel. Die Zusammenlegung beispielsweise von Urlaubsbroschüren sei die neue Richtung, betonte die Tourismusbeauftragte Birgit von Byern. Sie appellierte an die Vermieter, Buchungsportale für ihre Angebote zu nutzen. Schulungen würden im Landratsamt angeboten. "Es geht nicht mehr ohne Internet".

Die Wiederbelebung des Mondi-Ferienhotels oder eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs liege nicht in den Händen der Marktgemeinde, bedauerte Bürgermeister Heinrich Stenzel. Das Hallenbad sei nicht kostendeckend zu betreiben, die Pflege von Facebook sei zeitaufwendig und teuer. Zu überlegen sei ein Fahrradverleih oder die Ausrüstung für Nordic-Walker. Vereine wie der Burgtheaterverein sollten von der Gemeinde mehr unterstützt werden, forderte Altbürgermeister Werner Lang. Einig war man sich: "Neue Anreize für Touristen sollten geschaffen werden. Wer nicht mitmacht, bleibt zurück".

 

Bericht : erö (SR-Tagblatt, 22.4.13)

 


 

HIER kann die Studie im PDF-Format heruntergeladen werden

 

 

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