Informationsveranstaltung zum Thema Erdgasversorgung in Mitterfels

Eine zukunftsträchtige Entscheidung

Mitterfels. (erö) Schon seit Längerem ist im Marktgemeinderat eine Erdgasversorgung als Alternative zu Öl und Biomasseheizwerk im Gespräch.

Der neue Gemeinderats-Ausschuss Wirtschaft, Tourismus und Entwicklung (WTE) mit seinem Vorsitzenden, 2. Bürgermeister Heinz Uekermann, hatte kürzlich eine Fragebogenaktion in der Marktgemeinde gestartet, um den eventuellen Bedarf eines Anschlusses an das zentrale Erdgasnetz zu ermitteln. Uekermann hatte die Auswertung bereits im Gemeinderat vorgestellt, woraufhin beschlossen wurde, mit einer Infoveranstaltung die Bevölkerung über die Maßnahme zu unterrichten.

In der gut besuchten Infoveranstaltung im Landgasthof Fischer wurden jetzt die Fakten noch einmal erläutert. Die Meinungsbildung sei noch nicht abgeschlossen, es gehe aber darum, sich möglichst bald zu entscheiden, betonte Bürgermeister Heinrich Stenzel. Zwei Großabnehmer, das BRK-Seniorenzentrum und die Bruder-Konrad-Werkstätte, hätten bereits Interesse angemeldet. Zunächst informierte Anton Erb, einer der Geschäftsführer der Energienetze Bayern GmbH, über die Sachlage: Die Erdgasleitung soll vom Anschluss Hunderdorf auf der ehemaligen Bahntrasse nach Mitterfels geführt werden und weiter mit zwei Strängen in Richtung Rathaus und das neue Baugebiet Pimaisset. Erb führte die Vorteile der Erdgasversorgung an: keine Lieferzeiten, Platzersparnis, umweltschonend und geringer Wartungsaufwand. In die Erdgasleitung kann auch aufbereitetes Biogas eingespeist werden. Erdgas orientiere sich nicht mehr am Öl und sei heute preiswerter als Öl.

Sichere Versorgung

Die Versorgung sei sicher. Die Kosten für einen Hausanschluss betragen etwa 3 141 Euro für ein Privatgrundstück. Die zehn Kilometer lange Leitung ist mit Baukosten von 1,1 Millionen Euro veranschlagt; die Marktgemeinde muss davon 20 Prozent, etwa 220 000 Euro, tragen. Dieser Preis sei gedeckelt, die Anzahl der Anschließer sei für die ESB nicht relevant, betonte Erb. Die Erfahrung habe gezeigt, dass immer mehr Anschließer, vor allem von älteren Häusern, die Möglichkeit einer Erdgasversorgung nutzten. Der Preis könne allerdings nur bis 2015 gehalten werden, die Leitung müsse dann fertiggestellt sein.

Die Frage stelle sich nun, ob Kosten in dieser Größenordnung für womöglich nur wenige Haushalte für die Marktgemeinde verantwortet werden können, meinte Uekermann. Daher habe man die Bedarfsumfrage gestartet. 655 Haushalte seien angeschrieben worden bei 278 Rückmeldungen. Davon sprachen sich 88 Haushalte für einen Anschluss aus, 52 Haushalte würden möglicherweise innerhalb der nächsten drei Jahre anschließen, 31 Haushalte möglicherweise nach drei Jahren.

Richtung der Leitung frei

Die Konzessionsabgabe der Anschließer, über die Gelder an die Gemeinde zurückfließen, fällt mit 0,03 Cent per Kilowattstunde nicht ins Gewicht, sagte Erb. Gefragt, ob auch die Wohngebiete Scheibelsgrub oder Weiherfeld anschlossen werden könnten, meinte Erb: „Die Gemeinde kann festlegen, in welche Richtung die Leitungsstränge geführt werden sollen“.

Während einerseits ein Plädoyer für eine „vorteilhafte Versorgung mit Primärenergie“ gehalten wurde („Es gibt viele andere Investitionen in der Gemeinde, die nur wenigen Bürgern zugutekommen“), wurden in der Diskussion andererseits natürlich auch Bedenken geäußert, beispielsweise über die Anschluss- und Umrüstungskosten. „Der Gemeinderat hat in diesem Fall eine zukunftsträchtige Entscheidung zu fällen und will die Bürger mitnehmen“, bekräftigte Uekermann. Die Ergebnisse der Infoveranstaltung werden im Ausschuss WTE ausgewertet und im Marktgemeinderat beraten werden.

Bogener Zeitung, Landkreis Straubing-Bogen, 27.10.2014

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