Ökumenischer Gottesdienst bei der Gebetswoche

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„Versöhnung“ im Fokus 

Im Rahmen der Gebetswoche für die Einheit der Christen fand am Mittwoch in der katholischen Heilig-Geist-Kirche in Mitterfels ein ökumenischer Gottesdienst statt. Vorbereitet worden war diese von der Ökumene-Runde unter Leitung von Pater Dominik und Diakon Walter Peter. Auch der Mitterfelser Singkreis unter Leitung von Gabriele Krön war wieder dabei und unterstützte die Andacht mit stimmungsvollen Liedern.

„Versöhnung – die Liebe Christi drängt uns“ (2. Korintherbrief) war das Motto der diesjährigen Gebetswoche, die Texte hierzu wurden von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland vorbereitet. Im Hinblick auf das Reformationsjubiläum des Thesenanschlags Luthers vor 500 Jahren wurde zum einen dem Hauptanliegen der durch die Reformation geprägten Kirchen, dass Gott den Menschen allein aus Gnade rechtfertigt und durch das Kreuz gerettet hat, Rechnung getragen.

Diakon Walter Peter ging in seiner Predigt unter anderem auf den Stein aus der Mauer „Zerbrochene Gemeinschaft“ ein, der aus Sicht der Ökumene besonders wichtig ist. Nach der Reformation haben sich unter dem Übergriff „Christen“ verschieden christlicher Kirchen mit unterschiedlichen Prägungen und Überzeugungen ergeben. Hier ist das Bemühen um Versöhnung groß, man geht aufeinander zu, versucht manches gemeinsam zu machen, sich gegenseitig anzuerkennen. Das ist auch der ökumenische Weg, sich füreinander zu interessieren und nach Gemeinsamkeiten suchen, den Anderen wahrnehmen und ernst nehmen in seinem Anderssein.

„Wir leben alle unter dem versöhnenden Gott“, so Diakon Peter. Das Reformationsjahr fordere ja geradezu heraus, sich trotz der Verschiedenartigkeit immer mehr einander anzunähern und noch mehr gemeinsam zu tun. Erfreulicherweise werden auch in vielen katholischen Gemeinden Veranstaltungen zur Reformation angeboten. „Wenn das Trennende nicht mehr eine Mauer darstellt, sondern zum Kreuz der Versöhnung wird, kann manches leichter überwunden werden“ beendet Peter seine Predigt.

Während der Fürbitten wurden Lichter an alle Gottesdienstbesucher als Zeichen der Hoffnung verteilt, mit dem von beiden Geistlichen gemeinsam zugesprochene Segen endete die Andacht. Zum Schluss wird noch um eine Spende für „Schulische und gesellschaftliche Integration der Kinder von Arbeitsmigranten in Jaffa/Israel“ gebeten.

Straubinger Tagblatt, 31.1.2017